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Beigaben der Kammergrabbestattung vom fränkischen Friedhof: 1 Langaxt, 2 Ango, 3 Speerspitze, 4 Schildpuckel, 5 Schildfessel, 6 Schere, 7 Trense, 8 Gefäß . DieMaßstäbe sind unterschiedlich. Die Funde sind nicht mehr erhalten.

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Die germanische Schmiedesiedlung der Römischen Kaiserzeit mit dem Mindestbestand der ersten Siedlungsperiode. Rekonstruktion: Westfälisches Museum für Archäologie

Vor- und Frühgeschichte

 

 

In der Gemarkung Daseburg wurden bisher archäologische Funde aus nahezu allen Epochen der Vor-und Frühgeschichte gemacht. Die ältesten Spuren der Anwesenheit von Menschen fand man südlich des Desenberges. Jäger und Sammler der mittleren Altsteinzeit (vor 60.000 v. Chr.) hinterließen Werkzeug-und Waffenreste.
Im sechsten Jahrtausend vor Christus ließen sich die ersten Bauern , aufgrund der Verzierung ihrer Tongefäße als Bandkeramiker bezeichnet, auf dem fruchtbaren Bördeboden nieder. 1936 wurde in Daseburg einer ihrer Siedlungsplätze ausgegraben und der Grundriss eines fast 30 m langen und rund 7 m breiten Hauses aufgedeckt.

Wohl zur Rössener Kultur des 5. Jahrtausends v. Chr. gehört die südöstlich des Desenberges entdeckte Kreisgrabenanlage. Ein Innenraum von 21,5 m Durchmesser war von einem Graben mit vorgelagertem Wall abgeschlossen. In das Innere der Anlage führten vier' Erdbrücken. Spuren von Bebauung oder sonstige Hinweise auf eine Nutzung fehlten. Möglicherweise handelte es sich um einen regionalen Versammlungsplatz zu politischen, religiösen oder kultischen Zwecken. Eine andere Deutung geht der These nach, dass die Anlage astronomischen Zwecken diente. Nur am Tag der Sommersonnenwende geht die Sonne, vom Mittelpunkt der Anlage aus betrachtet, hinter dem Desenberg unter.


 

 

 

 

 

Die Michelsberger Kultur (um 4000 v. Chr.) ist auf dem Schlachberg durch einen Siedlungsplatz, der durch eine Wallanlage geschützt wurde, nachgewiesen. Möglicherweise schützte dieses Erdwerk die Häuser und Viehherden der Michelsberger, die eher Viehzüchter als Ackerbauern waren.

Siebzig Bestattungen barg ein Friedhof der jüngeren Bronzezeit, der südlich des Desenberges lag. Die Toten waren auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden, den Leichenbrand setzte man in Urnen oder als Aufschüttung bei. In den Urnen lagen ein bis drei Beigefäße.

Einen Kilometer südlich des Desenberges lag in der Römischen Kaiserzeit eine Ansiedlung germanischer Kunstschmiede. Die Siedlung bestand aus einem relativ kleinen Wohnstallhaus, einem Kornspeicher, einigen Heuspeichern, Kellergruben und Grubenhäusern. Die Schmiedewerkstätten waren in Grubenhäusern untergebracht. Bronzeschmelzöfen und Rennöfen zur Verhüttung von Raseneisenerz lagen in der Nähe. Die Feinschmiede verarbeiteten Silber, Bronze, Blei und Eisen. Sie stellten Schmuck und Trachtbestandteile her. Genutzt wurde der Siedlungsplatz für mehrere Jahrzehnte (etwa 20/30 bis 50/60 n. Chr.).

Der Diemelraum stellte im Frühmittelalter den Grenzbereich zwischen sächsischer und fränkischer Herrschaft und Kultur dar. 1928 stieß man in der ehemaligen Ziegeleigrube Sievers auf einen Friedhof aus fränkischer Zeit. In einem Holzkammergrab war ein Krieger beigesetzt worden, dem man seine Bewaffnung, eine Trense, ein Gefäß und eine Schere beigegeben hatte. Auf diesem Friedhof fand man außerdem ein Pferdegrab. Sächsische und fränkische Einflüsse gingen hier eine Vermischung ein.

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