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Zur Geschichte des Desenberges

 

 

Der Desenberg ist vulkanischen Ursprungs und vor etwa 19 Millionen Jahren entstanden. Sein markanter Kegel entspricht zwar dem Idealbild eines aktiven Vulkans, aber der Berg enthält im Kern einen relativ schmalen Förderschlot aus Basalt. Die ihn ursprünglich umgebenden weichen Keuperschichten wurden abgetragen, nur der harte Basaltkern widerstand der Verwitterung. Einen Vulkanausbruch hat es in Daseburg also nie gegeben.

Schon sehr früh lebten Menschen im Umfeld des Desenberges. Ob der Berg in vor- und früh-geschichtlicher Zeit als Kultplatz und/oder Festung gedient hat, ist ungewiss. Sagen bringen ihn mit Karl dem Großen in Verbindung und wissen von einem Drachen, der hier gehaust haben soll.

Die Erstnachweise einer Burg auf dem Desenberg reichen bis ins Jahr 1070 zurück. Sie gelangte von den Northeimern an Heinrich den Löwen, der hier seine eigenen Vasallen belagern ließ. Bei dieser Belagerung sollen durch Bergleute aus dem Harz Stollen gegraben worden sein, um den Verteidigern die Wasserversorgung zu nehmen. Mehrfach wechselten die Besitzer, ebenso oft wurde die Burg belagert, zu Beginn des 13. Jahrhunderts zumindest teilweise zerstört.

Ab 1256 ist die Familie Spiegel auf dem Desenberg nachweisbar. Wiederholt kam es zu Auseinandersetzungen und bewaffneten Konflikten dieser Familie mit benachbarten Städten, Landesherrn und Adeligen. Die Spiegel spielten zum Beispiel in den Ritterbünden des ausgehenden 14. Jahrhunderts, die gegen Städte und auch gegen den Landesherrn vorgingen, eine wichtige Rolle. Im Zusammenhang damit soll ihre Burg um 1380 vom hessischen Landgrafen erobert und zerstört worden sein. 1470 kam es durch den Paderborner Bischof Simon zur letzten Belagerung. Am Ende des 15. Jahrhunderts hatte der Desenberg seine Bedeutung als Befestigung weitgehend verloren. Nachdem die vier Familienzweige, die dort zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch ansässig gewesen waren, Adelssitze in der Ebene gegründet hatten, verfiel die Burg mehr und mehr.

Seit dem 19. Jahrhundert ist der Desenberg ein beliebtes und lohnendes Motiv für Zeichner, Maler und Fotografen. In der Zeit um 1840 wurden dort patriotische Feste gefeiert und man erwog sogar, hier ein Denkmal für Friedrich Wilhelm III. zu errichten.

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